Einmal Hand aufs Herz: Fühlen Sie sich gewappnet für eine (Arbeits-)Welt, die sich durch den technologischen Fortschritt immer schneller wandelt und in immer kürzerer Zeit neues Wissen produziert oder bereiten Ihnen diese Veränderungen Sorgen? Haben Sie die nötigen digitalen Kompetenzen dafür bereits entwickelt? Falls ja, welche waren das? Nachfolgend möchten wir unsere Perspektive aufzeigen, welchen Stellenwert das Thema Kompetenzentwicklung im Zusammenhang mit der Digitalisierung hat. Wir lüften den Mythos rund um „Digitale Kompetenzen“ und erklären, warum es nicht sinnvoll ist, allein technische Skills ins Zentrum der Mitarbeitendenentwicklung zu rücken, sondern man besser ganzheitliche Kompetenzportfolios trainiert, um sich fit zu machen.
Wenn Projektleiterin Maria am Morgen aufwacht, fällt ihr Blick sofort auf ihr Smartphone. Noch bevor sie im Bad ankommt, hat sie die ersten Mails gecheckt und die wichtigsten News auf LinkedIn gelesen. Heute steht ein straffes Programm an. Ein online Meeting jagt das nächste und die Deadlines für mehrere Projekte rücken immer näher. Die letzten Monate waren stressig, gefühlt rinnt Maria die Zeit gerade so durch die Finger. Mal hier eine Kurznachricht, mal dort noch schnell eine Mail beantwortet und spontan eine Aufgabe für einen Kollegen übernommen und schon ist der Tag rum. Sie macht viel, aber nicht das, was sie eigentlich tun soll. So wirklich produktiv ist das nicht. Auch der 20 Jahre ältere Sachbearbeiter Lutz spürt schon seit einiger Zeit Veränderungen in seinem Arbeitsumfeld, die ihn beschäftigen. Zwar liest er seine Mails erst am Morgen, wenn er den Laptop aufklappt, dafür macht ihm die permanente Arbeit aus dem Home-Office sehr zu schaffen. Es strengt ihn an, sich in Videocalls ständig selbst ansehen zu müssen und gleichzeitig beobachtet zu werden. Er hätte sich schon längst mit dem neuen Online-Kollaborationstool vertraut machen sollen und die Veränderungen in seinen Abläufen überfordern ihn zusätzlich. Er fühlt sich demotiviert und teilweise unsicher.
Diese Szenarien sind nur zwei Beispiele für eine Vielfalt realer Lebenswelten, die durch den Einfluss der Digitalisierung entstanden sind oder noch entstehen werden. Deutlich machen sollen sie Folgendes: In einer zunehmend digitalisierten Welt steigen nicht nur die fachlichen und technischen Anforderungen, viele erleben auch die Zunahme eines Gefühls von Unsicherheit, Überforderung und Instabilität. Um diesen Herausforderungen zu trotzen, bedarf es einer stetigen Kompetenzentwicklung. Dabei darf aber nicht nur der Aufbau von digitalen Kompetenzen oder technischen Skills in den Fokus rücken, sondern sollte vor allem auf das Training der sogenannten Peripher- oder Transversalkompetenzen gesetzt werden.
Wenn die beiden Begriffe Kompetenzen und Digitalisierung in Zusammenhang gebracht werden, assoziieren viele damit digitale Kompetenzen. Mit anderen Worten denkt man vor allem an Skills im technischen Bereich, beispielsweise die Bedienung eines Smartphones, der sichere Umgang mit Online Tools oder klassischer Computersoftware, wie PowerPoint oder Excel. Die Digitalisierung und ihr Einfluss auf die Arbeitswelt fordert aber vor allem auch unsere transversalen Kompetenzen heraus: Wir brauchen Lernbereitschaft und Offenheit für Neues, um uns in der digitalen Welt besser zurechtzufinden, die Informationsbeschaffungsfähigkeit, um in der heutigen Nachrichtenflut nicht zu ertrinken oder die Fähigkeit zur Selbstorganisation, die vor allem im Setting des Home-Office für eine strukturierte Arbeitsgestaltung essenziell ist. Sprich, wir benötigen ein breites Portfolio an Kompetenzen, die nicht nur an technische und digitale Skills gekoppelt sind, sondern unsere zwischenmenschlichen, kommunikativen und selbstregulierenden Fähigkeiten betreffen.
Sie wollen das Training Ihrer transversalen Kompetenzen direkt angehen oder Ihre Mitarbeitenden in dieser Entwicklung unterstützen? Dann klicken Sie für Tipps und Tricks hier.
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