So messen und trainieren Sie die Interkulturelle Kompetenz

So messen und trainieren Sie die Interkulturelle Kompetenz

8.7.2021

Wie wird interkulturelle Kompetenz gemessen und trainiert?

Gemeinsam haben wir bereits herausgefunden, warum interkulturelle Kompetenz in der Arbeitswelt 4.0 ein absolutes „must-have“ ist. Jetzt sind Sie motiviert und möchten sich weiterhin fit am Thema machen? Gerne stellen wir Ihnen in diesem Artikel überblicksartig die gängigsten Trainingsansätze vor und geben Ihnen kleine Impulse, mit welchen Sie Ihre interkulturelle Kompetenz stärken können.

Damit Sie wissen, wo Sie hinwollen, sollten Sie wissen, wo Sie stehen und Ihre Route kennen!

Wie wir im vorherigen Artikel beschrieben haben, umfasst interkulturelle Kompetenz die positive Einstellung gegenüber anderen Kulturen, Wissen in Bezug auf interkulturelle Interaktionen sowie die Anwendung dieses Wissens in entsprechenden Situationen. Nun gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Modelle zur Messung der interkulturellen Kompetenz. Beziehungsweise etliche Konzepte wie es gelingen kann interkulturelle Handlungskompetenz auszubilden. Wir haben für Sie ein Framework von Weber und Achtenhagen (2014) herausgepickt. Laut Weber und Achtenhagen kann der Grad der interkulturellen Kompetenz mit einem sechsstufigen Modell gemessen werden. Beginnend ab Stufe 1 beschreibt das Modell bis zur Stufe 6 spezifische Merkmale für eine zunehmende interkulturelle Kompetenz. Was diese Stufen ausmacht zeigt die Tabelle:

Weber und Achtenhagen 2014; Genkova 2019

Vielleicht haben Sie jetzt auf Grundlage dieses Modells eine ungefähre Vorstellung von Ihrem Stand der interkulturellen Kompetenz. Im nächsten Absatz geben wir Ihnen entsprechende Trainingtipps.

No pain – no gain!

Nun wird Interkulturelles Training oft mit dem Fremdsprachenlernen in Verbindung gebracht, aber in Wirklichkeit ist das Fremdsprachenlernen nur ein Teil des Trainings. Interkulturelles Training umfasst eine Vielzahl von Vorbereitungen zur Verbesserung der interkulturellen Handlungskompetenz oder zum Umgang mit interkultureller Kommunikation in beruflichen und privaten Kontexten. Die interkulturelle Handlungskompetenz bei der Arbeit könnte als „Qualifizierung der Teilnehmer zum Erkennen und zur konstruktiven und effektiven Bewältigung der spezifischen Managementaufgaben, die sich ihnen gerade unter den für sie fremden Kulturbedingungen und in der Interaktion mit fremdkulturell geprägten Personen stellen“ (Thomas, Hagemann, Stumpf 2003, 238 f.) betrachtet werden.

Für Organisationen spielt interkulturelles Training daher eine wichtige Rolle. Zum Beispiel bei der täglichen Abstimmung unterschiedlicher Abteilungen, in der Koordination von Projekten, bei Managementeinsätzen in anderen Ländern sowie bei Verhandlungen mit Partnern aus anderen Ländern oder anderen Branchen.

Um interkulturelle Kompetenz zu entwickeln, müssen Sie entsprechende Verhaltensweisen aktiv in der Praxis trainieren. Wie Brislin und Yoshida (1994) zusammenfassen: „Interkulturelle Trainings stellen Formen der Vorbereitung auf interkulturelle Situationen und Erfahrungen dar.“

Eine kleine Auswahl: Vier Typen von interkulturellem Training

Je nach Ziel und Schwerpunkt gibt es viele verschiedene Typen von interkulturellem Training, und jeder Typ hat seine eigenen Verfahren und Methoden. Folgend stellen wir Ihnen vier Trainingstypen vor, die Ihnen helfen können, die für Sie passende Methode zu finden.

Vier Typen von interkulturellem Training

 

Quellen

Brislin, R. W., &Yoshida, T. (1994). Intercultural Communication Training: An Introduction (Vol.2). Sage.

Genkova, P. (2019). Interkulturelle Wirtschaftspsychologie. Berlin/Heidelberg: Springer.

Lüsebrink, H. J. (2016). Interkulturelle Kommunikation: Interaktion, Fremdwahrnehmung, Kulturtransfer. Weimar: Metzler. Verlag.–4., akt. u. erw. Aufl.

Thomas, A., Hagemann, K.,& Stumpf, S. (2003). Training interkultureller Kompetenz. In: Interkulturelles Management (pp. 237-272). Springer, Berlin/Heidelberg.

Weber, S., & Achtenhagen, F. (2014). Fachdidaktisch gesteuerte Modellierung und Messung von Kompetenzen im Bereich der beruflichen Bildung. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 17(1), 33-58.